Freitag, 22. Oktober 2010

Kelten, wohin seid ihr verschwunden und warum?

Liebe Freunde, liebe Kelten-Forscher und Wissende,

gebt mir bitte Antworten auf meine Fragen.

Warum sind die Kelten urplötzlich nach Christus Geburt bzw. kurz danach,
also im 1. bis 2. Jahrhundert nach Christus plötzlich aus der europäischen Mitte verschwunden?
Vor allem hier aus Zentraleuropa, dem heutigen Bayern und Baden-Württemberg.
Hier in Grabenstetten-Erkenbrechtsweiler-Hülben soll eines der größten europäischen Oppidum/Oppida(?) gewesen sein. Die Elsachstadt.
Eine große Anzahl von Fürstengräbern in der Nähe des Burrenhofes und ein großer Wall am Heidegraben weißt auf eine Bevölkerungsdichte von mehr als 1.000 - 2.000 Bewohnern hin. Andere Quellen sprechen schon von etwa 10.000 Bewohnern (Interview
im Kornhaus Kirchheim unter Teck - Führung; Verweis auf Grabungsfunde in Erkenbrechtsweiler und eine Grabungsgruppe, die ich nachrecherchieren werde!)
Es wurde eine große Anzahl von Weinamphoren gefunden, deren Bestandteile auf eine Herstellung im heutigen Frankreich und um Bordeaux zu vermuten ist.

Wurden sie von den Römern besiegt und versklavt? Haben die Germanen von Norden kommend ihnen das Leben unmöglich gemacht? War es vielleicht Hannibal, der sie als Söldner gegen Rom in seinen Feldzug einbezogen hat, um ihren Hass gegenüber den brutalen Machthabern in Gallien zu nutzen und mit ihnen gemeinsam Rom niederzubrennen?

Bitte ruft mich an oder mailt mir, damit ich endlich wieder ruhig schlafen kann.

Tel.: 07023-954128
mail: keltenoppidum@web.de

Ich freue mich auf eine Nachricht von Ihnen/von Euch

Mit keltischen Grüßen

Joachim


PS: Ist diese zeitliche Schilderung richtig?
Gefunden unter dem link:
http://www.altmuehlnet.de/~boehmfeld/dorf/kelten/k-history.htm#top
und hier nur zitiert:
"
* um 385 v.Chr. belagern die Kelten das Kapitol in Rom
* 379 sind keltische Söldner bis Sizilien vorgedrungen
* 335 v.Chr. sind die Kelten bei Alexander d.Gr.
* 295 v.Chr. besiegen die Römer die Kelten
* 279 v.Chr. plündern die Kelten Delphi
* ab 250 v.Chr. besiedeln die Kelten die Ostalpen (Königreich Noricum)
* 255 v.Chr. endet mit der Schlacht von Telamon die keltische Expansion
* um 120 v.Chr. wird Südgallien römische Provinz
* 113 bis 101 v.Chr. durchziehen die Kimbern und Teutonen das Keltengebiet in Süddeutschland, Ostfrankreich und im Alpenraum
* 58 bis 51 v.Chr. zerfällt die keltische Welt in Gaius Julius Caesars bello Gallico
* 49 bis 44 v.Chr. tobt in Rom der Bürgerkrieg und eskaliert in der Ermordung Caesars
* 15 v.Chr. unterwirft Rom im Alpenfeldzug die keltischen Räter und Vindeliker
* 40 n.Chr. endet auch für unsere Gegend endgültig die Keltenzeit mit der Besetzung des Donausüdufers durch die Römer."

Die Quellen --> Verwendete Quellen sind:

* Das keltische Jahrtausend. (Hrsg. H. Dannheimer und R. Gebhard) Prähistorische Staatssammlung München, Band 23, 1993; ISBN 3-8053-1514-7
* Keltische Viereckschanzen. (versch. Autoren), in: Archäologie in Deutschland. Konrad Theiss Verlag Stuttgart, Heft 4, 1995, S. 16 - 35; ISSN 0176-8522
* Annalena Staudte: Stichwort Kelten. Wilhelm Heyne Verlag München, 1995; ISBN 3-453-08782-8
* Fahndung im Druidenland. Der Spiegel, 31/1997, S. 134 - 142

Bildnachweis:
[1] "Die Erde nach Eratosthenes um 250 v.Chr." aus Das keltische Jahrtausend , dort Abb. 2; mit freundlicher Genehmigung der Prähistorischen Staatssammlung München;


Ein schreibfaules Volk, diese Kelten

Anders als bei Völkern, die der Nachwelt schriftliche Aufzeichnungen hinterlassen haben, sind die Archäologen und Historiker bei den Kelten auf die Deutung der Ausgrabungen und die Überlieferung fremder historischer Quellen angewiesen. Die "Schreibfaulheit" der Kelten hatte einen kultischen Grund und trug möglicherweise auch mit zu ihrem unrühmlichen Untergang bei. Ohne schriftliche Aufzeichnungen und Anweisungen ist schwer eine nachvollziehbare Staatsstruktur zu erhalten.

Auch waren die Kelten nicht im eigentlichen Sinne als Volk organisiert. Es waren vielmehr unterschiedliche Stämme, deren einzige übergreifende Gemeinsamkeit, die sie von den umliegenden Kulturen unterschied, war ihre Sprache. Zwar jetzt nicht mehr gleichlautend, aber doch ähnlich kehlig klingende Alt-Sprachen, wie das Bretonische in der französischen Bretagne, das Kymrische in Wales oder das Gälische in Schottland erinnern heute noch daran. Auch das Räto-Romanische, das in einzelnen schweizerischen Alpentälern noch heute gesprochen wird, soll mit der keltischen Sprache verwandt sein.
Der Ursprung des Keltischen ?

Woher die Kelten der vorhistorischen Hallstattzeit (sh. weiter unten) ursprünglich kamen, ist bis heute nicht schlüssig geklärt. Wahrscheinlich entstanden sie durch kulturelle Evolution aus Stämmen der Urnenfelderzeit (1200 bis 750 v.Chr.; der Name ist abgeleitet aus der Bestattungsart ihrer verbrannten Toten). Im 8. Jh. v.Chr. bevölkerten sie zunächst die Gebiete am Oberrhein und der oberen Donau.

Erst in der frühen Latènezeit finden sich Gemeinsamkeiten für einen größeren, einheitlichen Kulturkreis. Ab hier, der Zeit der "historischen" Kelten gibt es auch überlieferte Beschreibungen anderer Völker - allen voran der Griechen und der Römer - über die Kelten.
Die erste historische Weltkarte, auf der die Kelten auftauchen, ist wahrscheinlich die des Griechen Eratosthenes um 250 v.Chr. Sie entstand u.a. aus Seefahrer- und Heereszugberichten von Alexander dem Großen und löste die bis dahin geltende Vorstellung der Erde als Scheibe ab.











Weltkarte des Eratosthenes um 250 v.Chr. [1]
(anklicken für größere Darstellung; 149 kB ! )
Die Kelten - ein umtriebiges Völkchen

Ab den Jahren 300 v.Chr. setzt aufgrund einer zunehmenden Bevölkerungsdichte in den ursprünglichen Keltenterritorien eine vermehrte Wanderbewegung ganzer Abordnungen von Keltenstämmen ein. Ihre Ziele sind neue Siedlungsgebiete, die sie zum Teil erst kriegerisch erobern müssen. Dabei besetzten sie zeitweise Mittel- und Südeuropa von der iberischen Halbinsel (Kelt-Iberier) über Frankreich (Gallier), die britischen Inseln (Wales, Schottland, Irland), das nördliche Alpen- und Voralpenland, zum Teil auch den italienischen Stiefel (Etrusker), und drangen der Donau abwärts (Thraker) bis in die heutige Türkei vor (Galater, aus den gleichnamigen Briefen in der Bibel bekannt). Städtegründungen wie Paris, Turin, Budapest und Ankara gehen auf ihr Konto.

Als im letzten Jahrhundert v.Chr. dann von Norden her die gefürchteten germanischen Stämme der Kimbern und Teutonen, und von Süden her die Römer sie zunehmend bedrängen, geht die Hoch-Zeit der Kelten langsam zu Ende. Nach der Unterwerfung Galliens im bello Gallico durch Caesar dauerte es gerade noch drei Generationen, bis die Römer alle keltischen Siedlungen bis hin zur Donau eingenommen hatten. Am längsten Widerstand leisten konnte noch das Königreich Noricum, das sich zeitweise mit den Germanen verbündete.

Wer vor den Eroberern nicht fliehen konnte, wurde in den Folgejahren beinahe "rückstandsfrei" vom römischen Kulturkreis assimiliert. Alleine in der Bretagne (Asterix und seinen Kumpanen sei Dank ;-) ) und auf den britischen Inseln hielt sich das Keltentum noch etwas länger.
Die Keltenjahre in Stichworten erklärt

Die Epoche der Kelten fällt entwicklungsgeschichtlich nach der vorausgegangenen Bronzezeit in die Eisenzeit und wird in zwei hauptsächliche Kulturstufen unterteilt: die Hallstattzeit und die Latènezeit. Beide Namen haben ihren Ursprung in den jeweiligen ersten Fundorten ihrer archäologischen Entdeckung.
Die Hallstattzeit (ca. 750 bis 500 v.Chr.)

Die Periode der frühen Keltenzeit ist nach dem österreichischen Ort Hallstatt im Salzkammergut benannt. Weitere Fundorte sind der Hohenasperg, der Hohmichele, und die Siedlung Hochdorf , alle in Württemberg, der Mont Lassois nahe dem französischen Châtillon-sur-Seine mit dem legendären Grab der "Prinzessin von Vix" und der Magdalensberg mit seiner Stahlerzeugung in den Kärntner Alpen, wo die Noriker zu Hause waren.

Während dieser Zeitspanne ereignete sich in anderen Kulturkreisen dies:

* 776 v.Chr. finden die ersten Olympischen Spiele statt
* 753 v.Chr. wird Rom gegründet
* um 600 v.Chr. gründen die Griechen die Kolonie Massilia (= Marseille)
* 570 v.Chr. Nebukadnezar zerstört Jerusalem
* 550 v.Chr. die griechischen Philosophen Leukipp und Demokrit benennen das Atom (gr.: atomos) als das kleinste, unteilbare Materieteilchen

Die Latènezeit (480 v.Chr. bis zur Zeitenwende)

Die Zeit der "historischen" Kelten bekam ihren Namen von La Tène, einem Ort am Neuenburger See in der Schweiz. In dieser Periode entwickelten sich Wirtschaft, Kultur und Siedlungstechniken deutlich weiter. Es entstehen u.a. große Salzbergwerke, die Eisenherstellung wird perfektioniert, Geldgeschäfte lösen den Tauchhandel ab. Der Bevölkerungszuwachs führt zu den Keltenwanderungen bei denen neue Gebiete besiedelt werden und 200 J.v.Chr. beginnt die Zeit der Viereckschanzen und der großen Oppida (Oppidum = Stadt), von denen eines Manching war.

Inzwischen "mischen" die Kelten auch in anderen Kulturkreisen "mit" bzw. sie sogar "auf":

* um 385 v.Chr. belagern die Kelten das Kapitol in Rom
* 379 sind keltische Söldner bis Sizilien vorgedrungen
* 335 v.Chr. sind die Kelten bei Alexander d.Gr.
* 295 v.Chr. besiegen die Römer die Kelten
* 279 v.Chr. plündern die Kelten Delphi
* ab 250 v.Chr. besiedeln die Kelten die Ostalpen (Königreich Noricum)
* 255 v.Chr. endet mit der Schlacht von Telamon die keltische Expansion
* um 120 v.Chr. wird Südgallien römische Provinz
* 113 bis 101 v.Chr. durchziehen die Kimbern und Teutonen das Keltengebiet in Süddeutschland, Ostfrankreich und im Alpenraum
* 58 bis 51 v.Chr. zerfällt die keltische Welt in Gaius Julius Caesars bello Gallico
* 49 bis 44 v.Chr. tobt in Rom der Bürgerkrieg und eskaliert in der Ermordung Caesars
* 15 v.Chr. unterwirft Rom im Alpenfeldzug die keltischen Räter und Vindeliker
* 40 n.Chr. endet auch für unsere Gegend endgültig die Keltenzeit mit der Besetzung des Donausüdufers durch die Römer.

Bäderkultur der Römer von Rika Wettstein, Baden-Baden
Aquae - das Römerbad

Die Kelten - von den Römern auch Gallier genannt - sind alle Stämme mit einer gemeinsamen Sprache, die sich von der Donau bis zum Atlantik in Mitteleuropa niedergelassen hatten. Sie besiedelten wahrscheinlich das Tal der Oos.

Julius Caesar, römischer Konsul und späterer Diktator (59-44 v. Ch.) hat die Gallier, die linkerhand des Rheins siedelten, unterworfen und eine einfache Einteilung vorgenommen: das Gebiet links des Rheins war Gallien, das rechts des Rheins Germanien.

In der Folgezeit unternahmen die Römer immer wieder Versuche, auch die rechtsrheinische Seite des ehemaligen Keltengebietes zu besetzen, was ihnen im 1. Jahrhundert nach Christus auch gelungen ist. Kastelle, Legionslager, Städte und Siedlungen wurden von ihnen im ganzen besetzten Gebiet des heutigen Südwestdeutschland errichtet.

An der Oos bauten sie um 70 n. Ch. eine Stadt, die sie "Aquae" nannten, was soviel wie "die Wasser" oder "die Bäder" bedeutet. Ursprünglich als militärischer Stützpunkt angelegt, gewann die zivile Nutzung im Laufe der Zeit an Bedeutung.

Die hoch entwickelte römische Badekultur führte wohl dazu, dass um die heißen Quellen des Ortes herum ausgedehnte Badeanlagen errichtet wurden. Die sogenannten Kaiserbäder und Soldatenbäder entstanden am Florentiner Berg.

Heute ist der Umfang der überbauten Kaiserbäder mit schwarzem Kopfsteinpflaster auf dem Marktplatz markiert. Die tiefer gelegenen Soldatenbäder sollen wieder zur Besichtigung zugänglich gemacht werden.

Neben den Bädern entstanden Wohn- und Verwaltungsgebäude, Kultstätten, Gutshöfe und Straßen.

Was an vielen Fundstätten im Lauf der Jahrhunderte zutage gefördert worden ist, lässt darauf schließen, dass Aquae ungefähr das Ausmaß der Kernstadt des heutigen Baden-Badens hatte.

Die Siedlung war also für römische Verhältnisse keine große Stadt, aber wahrscheinlich ein beliebter Kurort, der den Römern Linderung bei allerlei Leiden, die sie sich in dem ungewohnten germanischen Klima zugezogen haben, bringen sollte.

Die römischen Kaiser Trajan (98-117 n. Ch.) und Hadrian (117-138 n.Ch.) statteten Aquae einen Besuch ab. Der Besuch mag dazu beigetragen haben, dass Aquae zu Aquae Aureliae, dem Hauptort der Civitas Aureliae Aquensis, aufstieg.

Um 210 war für die Römer im Gebiet zwischen Rhein, Main und Lech die Hochzeit und damit auch eine Blütezeit für Aquae Aureliae.

So veranlasste der römische Kaiser Caracalla (211-217 n. Ch.) einen luxuriösen Ausbau der Kaiserbäder, was die Attraktivität der Stadt sicherlich steigerte.

Ab 213 mussten die Römer schwere Kämpfe mit eindringenden germanischen Stämmen bestehen.

Ein von den Römern als Alamannen bezeichneter Stamm fiel 260 in die römischen Siedlungen und Städte, die wegen Soldatenmangels nicht mehr ausreichend verteidigt werden konnten, ein und brannte alles nieder. Aquae Aureliae wurde vollkommen zerstört.

Von Rika Wettstein, Baden-Baden

Weitere Infos:

Römische Bäder (Badruinen)

Lage der römischen Bäder
(Zeichnung nach Schallmayer von Wolfgang Peter)


Die Römischen Badruinen befinden sich unterhalb des Marktplatzes und unterhalb des Friedrichsbades.

Die Kaiserbäder, die 213-217 n. Chr. im Auftrag des römischen Kaisers Caracalla in luxuriöser Weise ausgebaut worden sind, liegen unter dem Marktplatz zwischen Stiftskirche und Altem Dampfbad. 1847 sind die Kaiserbäder bei Bauarbeiten an der Stiftskirche entdeckt worden. Zu der prachtvollen Anlage gehören zwei Becken zur Abkühlung des Thermalwassers, zwei Badebecken und ein Heißluftraum. Ihre Form und Ausdehnung wird auf dem Marktplatz durch schwarzes Kopfsteinpflaster verdeutlicht.

In einiger Entfernung zu den Kaiserbädern waren die wesentlich einfacher ausgestatteten Soldatenbäder, die ein Heißbad, ein Warmluftbad, ein Luftschwitzbad und mehrere Schwimmbäder umfassten, eingerichtet. Das sogenannte Hypokaustensystem der Unterboden- und Wandheizung dieser Bäder kann durch große Glasscheiben unterhalb des Friedrichsbades gut eingesehen werden.


Wasserspeier

Wasserspeier des Cohors XXVI
Der Wasserspeier wurde von der in Aquae stationierten Einheit hergestellt und stand möglicherweise in den "Soldatenbädern" Die Infanterietruppe hatte eine Sollstärke von 500 Mann und bestand ursprünglich aus Soldaten, die das römische Bürgerrecht besaßen. Der Steinbock kommt als Wappentier häufig beim Militär vor, besonders oft bei der Legion XXII.
Römische Bäder (Badruinen)



Die Römischen Badruinen befinden sich unterhalb des Marktplatzes und unterhalb des Friedrichsbades.

Die Kaiserbäder, die 213-217 n. Chr. im Auftrag des römischen Kaisers Caracalla in luxuriöser Weise ausgebaut worden sind, liegen unter dem Marktplatz zwischen Stiftskirche und Altem Dampfbad. 1847 sind die Kaiserbäder bei Bauarbeiten an der Stiftskirche entdeckt worden. Zu der prachtvollen Anlage gehören zwei Becken zur Abkühlung des Thermalwassers, zwei Badebecken und ein Heißluftraum. Ihre Form und Ausdehnung wird auf dem Marktplatz durch schwarzes Kopfsteinpflaster verdeutlicht.

In einiger Entfernung zu den Kaiserbädern waren die wesentlich einfacher ausgestatteten Soldatenbäder, die ein Heißbad, ein Warmluftbad, ein Luftschwitzbad und mehrere Schwimmbäder umfassten, eingerichtet. Das sogenannte Hypokaustensystem der Unterboden- und Wandheizung dieser Bäder kann durch große Glasscheiben unterhalb des Friedrichsbades gut eingesehen werden.


Wasserspeier

Wasserspeier des Cohors XXVI
Der Wasserspeier wurde von der in Aquae stationierten Einheit hergestellt und stand möglicherweise in den "Soldatenbädern" Die Infanterietruppe hatte eine Sollstärke von 500 Mann und bestand ursprünglich aus Soldaten, die das römische Bürgerrecht besaßen. Der Steinbock kommt als Wappentier häufig beim Militär vor, besonders oft bei der Legion XXII.







Badruinen 1


Badruinen 2

Der Eingangsbereich zu den römischen Soldatenbädern


Öffnungszeiten/Preise:

Vom 16.03. bis 15.11. täglich von 11 bis 13 Uhr und von 14 bis 17 Uhr.
Vom 16.11. bis 15.03. sind die Soldatenbäder geschlossen.

Einlass für Gruppen auf Anfrage.

Einzeleintritt Erwachsene: 2 Euro
Einzeleintritt Kinder bis 14 Jahre: 1 Euro
Gruppen (max. 25 Personen): 25 Euro

Die römischen Badruinen befinden sich am Römerplatz 1 in Baden-Baden, unter dem Friedrichsbad.

So kommen Sie hin:
Zu Fuß: Vom Leopoldsplatz (Zentraler Platz in Baden-Baden), der Sophienstraße folgen. Nach ca. 500 Meter befindet sich das Friedrichsbad und die römischen Badruinen auf der linken Seite.

Plan/Lage der römischen Soldatenbäder
Satellitenfoto


Caracalla und Kohorten


Buchtipp:
Caracalla & Kohorten
von Johannes Lehmann
Gebundene Ausgabe
180 Seiten
Silberburg-Verlag

Gleich bestellen


Mehr zum Thema:

Webseite Badruinen
Das Friedrichsbad
Die Caracalla Therme
Das Heilbad Baden-Baden
Das Bäderviertel

Die Heuneburg in Herbertingen - Hundersingen.

Keltisches Fürstengrab geborgen – Bedeutender archäologischer Fund



Ein keltisches Fürstengrab aus dem 6. Jahrhundert vor Christus ist kurz vor Jahresende auf unserer Gemarkung geborgen worden. Zwei Kräne hoben 80 Tonnen Erdmasse auf dem Gebiet der antiken Siedlung Heuneburg aus dem Boden, dann wurde das Grab auf einem Tieflader in ein Labor in Ludwigsburg geschickt. Es sei der wichtigste Fund aus der Zeit der Kelten in Baden-Württemberg seit 32 Jahren, sagte der Projektleiter Dirk Krausse. «Das Grab ist ein Meilenstein für die Rekonstruktion der Sozialgeschichte der Kelten.» Erstmals wurde auf dem Gebiet der Heuneburg ein Grab freigelegt, das sehr wahrscheinlich nicht geplündert wurde.

Bei Probegrabungen kam bereits Schmuck aus Gold und Bernstein zutage, der durch feuchten Boden recht gut erhalten ist. Mit weiteren Funden sei zu rechnen, wenn der Erdblock im Laufe des Jahres 2011 im Labor analysiert wird, sagte der Archäologe Krausse. Das Grab und seine Beigaben sollen 2012 in einer Kelten-Ausstellung in Stuttgart zu sehen sein.

Die Heuneburg an der Donau gilt als die vermutlich älteste frühstädtische Siedlung nördlich der Alpen. Auf hundert Hektar wohnten nach Angaben von Krausse bis zu 5000 Menschen. Etwa 470 vor Christus wurde der Fürstensitz durch einen Brand zerstört. Der Regierungspräsident von Tübingen, Hermann Strampfer, nannte die Heuneburg ein «schwäbisches Troja». Das verdeutliche der aktuelle Grabfund. Es seien erst 15 Prozent der früheren Siedlungsfläche untersucht worden. «Der Schatz liegt vielleicht noch unter uns.»

Der ehemalige keltische Fürstensitz Heuneburg im heutigen Landkreis Sigmaringen gilt als die älteste frühstädtische Siedlung nördlich der Alpen. Bis zu 5000 Menschen lebten nach Angaben des Antikenforschers Dirk Krausse auf einem Gebiet von 100 Hektar. In den Anfängen um 620 vor Christus war es den Angaben zufolge nur eine Ansammlung von Bauernhöfen, die zum Schutz nah aneinander gebaut wurden. Dann entstanden eine Burg und ein stadtähnliches Zentrum. Der Fürstensitz wurde zu einem wichtigen wirtschaftlichen und politischen Machtzentrum, das Handelsverbindungen zu griechischen Kolonien am Mittelmeer hatte.

Herodot schrieb im fünften Jahrhundert vor Christus von einer Stadt namens Pyrene, die an der Donau im Land der Kelten liege. Damit meinte Herodot nach Einschätzung des Archäologen Krausse vermutlich die Heuneburg. Etwa 470 vor Christus wurde die Siedlung durch einen Brand zerstört. In den folgenden Jahrhunderten wurde auf dem Gebiet keine andere Stadt errichtet, dadurch wurden die keltischen Überreste nicht «überbaut» und zerstört. Für Keltenforscher ist die Heuneburg daher eine unschätzbare Fundkammer. Nur etwa ein Sechstel der Fläche ist bislang erforscht. Das Keltenmuseum Heuneburg in der Gemeinde Herbertingen gewährt Einblick in das antike Leben im heutigen Süddeutschland.

Quelle: dpa/lsw







































































































































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